REALITÄTEN WERDEN GEBAUT
Realitäten werden gebaut. „Realität“ ist ein großes Wort. Man kann natürlich einfach alles um sich herum als Realität bezeichnen, oder Gottes Gegenwart – Gott als das Urwesen – als eine Art Realität begreifen. Doch diese Realität wird nicht gebaut, sie ist einfach da. Sie ist kein erschaffenes Etwas, sondern etwas, das immer schon existiert hat. Das heißt nicht, dass sie sich nicht wandelt – das tut sie durchaus. Aber worüber ich hier spreche, sind Wirklichkeiten, Erfahrungsrealitäten.
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Zu diesen Erfahrungsrealitäten gehören bereits die ersten Entwicklungsstufen Gottes – jene Phasen, in denen wir noch nicht von Gott abgetrennt sind. In diesem Zustand hat sich noch keine Unterscheidung vollzogen zwischen dem totalen Schöpfer und dem individuellen Schöpfer. Gott und Mensch – oder besser: Gott als Schöpferwesen und der Mensch als Geschöpf – sind hier noch nicht voneinander getrennt. Das Prinzip von Individuum und Totalität ist noch nicht entstanden. Vor der Polarität gibt es keinen Unterschied zwischen „dir“ und Gott. Diese ursprüngliche Realität ist nicht gebaut.
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Erst danach beginnen Realitäten, im eigentlichen Sinne gebaut zu werden. Diese späteren Realitäten sind künstlich erzeugte Erfahrungswelten. Künstlich bedeutet in diesem Zusammenhang nicht unnatürlich – es meint schlicht: erschaffen, gemacht. An dieser Stelle wird deutlich, dass die Unterscheidung zwischen „künstlich“ und „natürlich“ zu scheitern beginnt. Ist das, was gemacht wurde, künstlich oder natürlich? Die Grenze verschwimmt.
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Je weiter sich Realität entwickelt und je spezifischer sie konstruiert ist, desto eher kann man von „künstlich“ sprechen – und nicht mehr von etwas, das organisch gewachsen ist. Je präziser und komplexer eine Realität gebaut wurde, desto deutlicher ist sie ein bewusst geschaffener Raum. Wahrnehmungsblöcke, Naturgesetze – all das sind Programmierungen. Diese Gesetze wurden erschaffen. Anfangs geschieht das in einem sehr natürlichen, fließenden Prozess, aber je weiter es geht, desto mehr Grips, Absicht und schöpferisches Potenzial braucht es, um eine Realität zu bauen.
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Das ist vergleichbar mit der Evolution. Wir neigen dazu, dieser darwinistischen Lüge zu glauben, alles entwickle sich von selbst. Doch das stimmt nicht. Nichts entwickelt sich von selbst. Hinter jedem Entwicklungsschritt stehen schöpferische Wesenheiten – ob das Devas oder Gruppenseelen von Tieren sind –, die sehr präzise und bewusst einzelne Tierkörper gestalten und Gattungen kreieren. Da passiert nichts „von allein“. Das ist der Teil, den unsere heutige Welt durch „wissenschaftliche Verblödung“ ausgeblendet hat.
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Wir sollen glauben, dass hochkomplexe Systeme einfach so, aus sich heraus, entstehen können. Aber nicht einmal ein einfacher Würfel setzt sich zufällig zusammen – zumindest nicht in einem Zeitraum unter 22 Milliarden Jahren. Und das ist ein banales System im Vergleich zu dem, worüber wir hier sprechen. Die Komplexität der schöpferischen Prozesse ist so gewaltig, dass durch bloßen Zufall nicht einmal ein winziger Bruchteil davon entstehen könnte.
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Hinter all dem stehen schöpferische, kreative Wesenheiten mit enormem Potenzial – mit Intelligenz. Und diese Intelligenz ist nicht etwas, das eine Form besitzt. Nein, die Intelligenz selbst ist das Wesen. Eine Wesenheit ist nicht eine Form, die über Intelligenz verfügt – sondern eine Intelligenz, die vielleicht eine Form hat oder auch nicht. Die Form ist für ein Wesen eine Option – keine Pflicht.
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Identität ist nicht dasselbe wie Individualität. Identität bedeutet nicht Abgrenzung – etwa so: „Hier bin ich noch ich, und da draußen ist das Nicht-Ich.“ Diese Vorstellung beschreibt Individualität, nicht Identität. Das sind zwei grundverschiedene Dinge.
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Es gibt schöpferische Wesenheiten, die keine Form haben – Dimensionswesen, reine Intelligenzen. Wenn ich von „Intelligenzen“ spreche, dann meine ich Wesenheiten. Und weil es möglich ist, ist es auch unvermeidlich. Der Schöpfer tut alles, was möglich ist – einfach deshalb, weil es geht. Und weil er sonst nichts anderes zu tun hat. So einfach ist das.
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Wenn wir uns von unserem Ich, das auf diesem kleinen Globus steht, zurückbewegen in die Totalität – in das, was alles ist, in die Einheit –, dann haben wir alles. In dieser Einheit gibt es kein Mangel, keine Trennung. Und genau das ist der Grund, warum Realitäten überhaupt gebaut werden: weil sich die Einheit auf Dauer als unerträglich erweist. Sie ist vollständig, allumfassend – aber ohne Bewegung, ohne Reibung, ohne Erfahrung. Und genau das will der Schöpfer: sich erfahren.
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Was bedeutet es eigentlich, zu erfahren?
Erfahrung ist etwas, das vorher noch nicht existiert hat. Erfahrung entsteht nicht aus Theorie, sondern aus Konfrontation, aus Interaktion. Um etwas erfahren zu können, braucht es ein „Du“, einen Abstand, eine Spannung zwischen Ich und Anderem. Es braucht einen Raum, in dem Kontakt überhaupt erst möglich ist. Ohne Trennung, ohne Gegensätze, ohne Polaritäten – keine Erfahrung.
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Deshalb muss die erste Trennung im Schöpfer selbst geschehen. Denn es gibt nichts anderes als ihn. Wo sonst sollte Trennung stattfinden? Diese erste Trennung in ihm ist die Erschaffung der Polaritäten. Total und individuell, dunkel und hell, allgemein und konkret, Inhalt und Form, männlich und weiblich, innen und außen – alle diese Gegensätze entstehen, damit überhaupt etwas in Beziehung treten kann. Nur durch diese Trennung wird Erfahrung möglich.
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Wenn diese Grundprinzipien erst einmal geschaffen sind, dann kann Interaktion überhaupt stattfinden. Das ist der erste Schritt. Aber es gibt noch keine Akteure, noch keine Bühne, noch kein Spiel. Du hast das Drehbuch, die Regeln, das Prinzip. Aber du brauchst Figuren. Du brauchst eine Bühne. Und du brauchst Materialien, aus denen die Bühne gebaut werden kann.
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Woraus besteht diese Bühne? Was sind die Rohstoffe für Realität?
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Dafür braucht es Substanz: Information, Energie und Materie. Diese drei Grundbausteine entstehen genau aus diesem Grund – damit Realität gebaut werden kann. Alles läuft auf dieses Ziel hinaus: zu spielen. Du willst spielen. Und dafür brauchst du ein Schachbrett – und Figuren.
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Wenn du Information, Energie und Materie zur Verfügung hast, dann kannst du Wesenheiten zusammenbauen – erschaffen, gebären, aus dir heraus. Denn woher sonst sollten sie kommen? Jede Wesenheit wird aus dir geboren. Jede hat einen Lebensfunken – ein Bewusstsein. Und damit befinden wir uns an dem Punkt, an dem Erschaffer erschaffen werden.
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Gott ist nicht dumm. Er schraubt nicht jede Schraube selbst hinein. Er delegiert. Er erschafft zuerst eine Art Garde von Erschaffern – schöpferische Wesenheiten, Architekten, Konstrukteure, Handwerker. Sie müssen erschaffen werden.
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Ein Architekt ist kein Bauarbeiter. Er geht nicht selbst auf die Baustelle und hämmert einen Pfosten in den Boden. Das ist nicht seine Aufgabe. Seine Aufgabe ist es, ein Team zusammenzustellen, das diese gigantische, noch nie dagewesene Aufgabe erfüllt. Er ist ein Manager.
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Also erschafft er Architekten.
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Hier stehen wir an der Schwelle zu einer wichtigen Frage: Wer sind diese Architekten? Von wem sprechen wir hier? Wer sind diese schöpferischen Wesenheiten?
Das ist das, was wir früher „Götter“ genannt haben.
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„Götter“ ist ein großer, pauschaler Begriff. Wo genau die Grenze verläuft zwischen einem Gott, einem Fürsten, einem Dämon, einem Deva, einem Djinn, einer Dynamé, einem Cherub oder Seraph oder Erzengel – das ist ein riesiges Sammelsurium verschiedenartiger schöpferischer Wesenheiten, die auf unterschiedlichen Ebenen angesiedelt sind. Es gibt klare Hierarchien, Bereiche, Funktionen. Ein ganzer Haufen Wesenheiten – außerhalb des Menschen – sind mit schöpferischen Fähigkeiten ausgestattet oder damit beauftragt.
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Und es gibt ebenso viele Wesenheiten, die keine schöpferischen Fähigkeiten haben – sie sind schlicht Geschöpfe. Aber worüber wir hier sprechen, sind die schöpferischen Wesenheiten.
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Diese Realitäten werden für jemanden gebaut. Es gibt einen Auftraggeber. Es gibt ein Ziel. Die geschaffene Realität ist auf jemanden ausgerichtet – nicht zwingend auf eine einzelne Wesenheit, aber immer auf ein Ziel hin.
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Für uns ist in diesem Moment wichtig zu verstehen: Die Realitäten, die erschaffen wurden, hatten den zukünftigen Menschen bereits im Blick. Der Mensch war in diesen Schöpfungsprozessen als Hauptakteur vorgesehen.
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Er wurde erschaffen, kreiert, geschrieben, programmiert. Gleichzeitig wurde die Bühne aufgebaut. Das sind keine voneinander getrennten Prozesse – sie laufen parallel, greifen ineinander und kumulieren in einem Moment.
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Der Auftraggeber – der Demiurg – hatte das so geplant. Wir haben das so geplant. Die Architekten, die damals erschaffen haben, haben es so geplant. Es läuft auf ein Ziel hinaus: dass in dieser bunten Welt voller Milliarden von Geschöpfen ein Wesen auftaucht, das gleichzeitig Schöpfer und Geschöpf ist.
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Etwas, das es zuvor noch nie gegeben hat. Eine echte Neuheit im Universum. Ein verdichtetes Wesen – geformt, körperlich, materiell. Kein Hyperraumwesen mehr. Und dennoch schöpferisch. Schöpfer und Geschöpf in einem. Die Quadratur des Kreises.
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Früher unmöglich. Heute Realität.
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Wir selbst sind zum Teil Auftraggeber dieses Projekts – aber gleichzeitig sind wir auch diejenigen, für die diese Realität gebaut wurde. Es ist nicht so, dass wir einfach zufällig in diese Welt hineingeworfen wurden und nun schauen müssen, wie wir damit klarkommen.
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Diese Realität ist für uns gebaut. Sie ist auf uns abgestimmt.
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Wir sind keine Opfer in diesem Spiel. Wir werden nicht konfrontiert mit einer Realität, die nichts mit uns zu tun hat. Diese Realitäten sind so erschaffen worden, dass wir sie grundsätzlich meistern können.
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Denn wir selbst haben sie mitgeplant. Wir selbst haben diese Häuser, die wir nun bewohnen, mitgestaltet. Wir selbst haben gesagt, wo die Couch stehen soll.
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Und jetzt kommen wir zurück zu den Architekten – zu den Göttern.
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Diese Götter, die wir heute so weit aus unserem Gedächtnis verdrängt haben, dass sie nur noch im Reich der Märchen vorkommen, sind genau das: die Architekten der Realität.
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Man hat uns über viele Leben hinweg eingeimpft, dass diese Götter nur Legenden seien. Märchen ohne realen Gehalt. Literarische Erfindungen früherer Menschen, die zu dumm waren, um die Welt zu begreifen.
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Sie hätten sich Geschichten ausgedacht – einfach so –, weil sie keine Ahnung hatten. Weil es die moderne Wissenschaft noch nicht gab. Also haben sie sich ihren Gott erfunden, ihre Weltentstehung ausgedacht, ihre Mythen geschrieben – und auch noch selbst daran geglaubt. Jahrtausendelang.
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Was für eine Dummheit, nicht wahr?
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Wie gut, dass wir heute in einer „aufgeklärten“ Zeit leben. Wir – die alles „wissen“. Wir wissen, dass alles zufällig entstanden ist. Großartig. Wir stammen schließlich vom Affen ab.
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Was für eine Erlösung. Wie witzig das eigentlich ist. Dass wir ernsthaft glauben, dieser ganze Hirnwichs wäre eine zutreffende Beschreibung der Realität.
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Indem wir uns diese alten Geschichten wieder anschauen – indem wir spüren, dass darin Realitätsgehalt steckt und uns wieder daran erinnern –, lösen wir uns auch aus der Versklavung durch die moderne Wissenschaft.
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Die Wissenschaft hat sich vom Wissen genauso entfernt wie die Macht vom Machen. Sie ist zu einer neuen Religion geworden – mit dem geringsten Wahrheitsgehalt seit Jahrtausenden.
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Heute werden unzählige Fakten gesammelt, tausendmal mehr als früher – aber das Wesentliche, das Grundlegende, wird am wenigsten verstanden. Was das Leben ist, was Bewusstsein ist, was Evolution wirklich bedeutet – alles wird verdreht und missverstanden.
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Und wir selbst sind mentale Produkte dieser Epoche. Das darf man nicht unterschätzen. Unser mentales Rückgrat ist gebrochen. Das ist nicht witzig.
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Diese ganze geistige Last, die wir mit uns herumschleppen – genau das hindert uns effektiv daran, das zu verstehen, was hier erzählt wird.
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Denn entweder stimmt das, was wir Jahre- oder jahrzehntelang gelernt haben – oder es stimmt dies hier. Beides gleichzeitig geht nicht. Es ist nicht kompatibel.
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Und jetzt verrenken wir uns in der Spiritualität die Hirne, um beides zusammenzubringen – Wissenschaft und Spiritualität – damit wir uns irgendwie wohlfühlen. Damit wir uns nicht entscheiden müssen.
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Aber wir müssen wählen.
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Die Götter sind eine ultimative Realität – gestern, heute und auch morgen.
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Es gibt diese Wesenheiten. Es hat sie gegeben, bevor der erste Mensch inkarniert war. Bevor wir unsere Inkarnationen überhaupt entworfen haben. Bevor wir unsere Körper erschaffen haben. Bevor wir sogar die früheren Modelle unserer Körper entworfen haben.
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Und diese Götter waren daran beteiligt.
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Sie haben das natürlich vertreten – sie haben gesagt: „Wir haben den Menschen erschaffen.“ Und das konnten sie auch behaupten – denn der Mensch hatte zu diesem Zeitpunkt keinen Zugang mehr zu seinen Urinformationen.
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Du kannst einem Kind alles erzählen. Es glaubt dir. Also sagst du: „Ich habe dich gemacht.“ Und das Kind glaubt es.
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So war es auch mit dem Menschen.
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Diese Götter – unterschiedlichste Wesen, unterschiedlichste Clans, Sippen – was sind das für Wesen überhaupt? Wie ticken sie? Wie sind sie gestrickt? Was ist das für ein Wesen, ein „Gott“?
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All das haben wir vergessen. Gelöscht. Jetzt beginnen wir, uns wieder zu erinnern.
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Früher standen wir im engen Kontakt mit den Göttern. Auch in sexuellen Beziehungen.
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Es gab Dichten – also Realitätsschichten –, in denen das möglich war. Es gab auch Dichten, in denen eine kurzzeitige Verdichtung dieser Wesenheiten möglich war.
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Sie konnten sich in diese Welt herabsenken – zeitlich begrenzt – und sich verkörpern.
Unsterblich. Das sind Götter. Unsterblichkeit ist das Kennzeichen der Götter.
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Die Menschen – sie sind sterblich. Das ist der Hauptunterschied.
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Nein, warte: Götter sind zwar unsterblich – aber sie können unter bestimmten Bedingungen sterblich werden. Dann, wenn etwas Fürchterliches schiefläuft.
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Sterblich – plötzlich.
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Und ja, ihre Lebensspanne ist im Vergleich zur menschlichen viel, viel länger.
Im Idealfall können sich solche Wesen nahezu unbegrenzt regenerieren, reproduzieren, erneuern, aufrechterhalten. Für sie existiert kein wirkliches Limit – kein festgelegtes „Schluss jetzt“.
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Das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen dieser Gattung und dem Menschen.
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Beim Menschen ist das anders. Unser wahres Selbst – also das, was wir im Kern sind – ist grundsätzlich unsterblich. Es kann nicht gelöscht werden, denn es wurde nie erschaffen. Es ist ewig. Es ist nicht vergänglich.
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Doch als Inkarnation, als Person, sind wir absolut löschbar. Und genau diese Spannung hat der Mensch in sich erschaffen:
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Auf der einen Seite das ewige, schöpferische, unzerstörbare Selbst – und auf der anderen Seite eine kurzlebige, vergängliche Form, die sogar eine programmierte Lebensspanne besitzt.
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Ein eingebauter Verfall. Eine eingestellte Ablaufzeit.
Diese Spannung macht Sinn – aber sie ist nur im Verhältnis verständlich.
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Ein Gott hat diese Spannung nicht. Er hat nicht diesen krassen Unterschied zwischen seinem Wesen und seiner Erscheinungsform. Seine Form ist eins mit seinem Selbst.
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Wenn ein Gott sich in eine bestimmte Gestalt verwandelt, ist das nur eine Maske – nicht eine Person im menschlichen Sinne. Das Selbst und die Maske sind bei ihm nicht voneinander getrennt.
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Diese Trennung – Selbst und Person – das haben nur wir. Das ist unsere Welt. Das ist unsere Erfindung. Das ist unsere Lebensart. Unsere Seins Art.
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Ein Gott ist dagegen konsolidiert – ein vollständiges Paket. Sein Wesen ist auch seine Erscheinung.
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Wenn er seine Gestalt verändert, dann ist das eine Funktion, eine Oberfläche – aber es ist nicht das, was wir als Selbst und Person unterscheiden.
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Götter haben das nicht im Programm.
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Wenn ein Gott in Richtung Dichte gehen will – also in dichtere Ebenen der Existenz –, dann hat er zwei Möglichkeiten:
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Entweder er verdichtet sich kurzzeitig – was mit enormem Energieaufwand verbunden ist – und hält sich in einem Zustand auf, der für ihn nicht natürlich ist. Danach muss er wieder in den Hyperraum zurück – sich „durchpusten“, sich reinigen.
Oder – und das ist wirklich passiert – einige Götter haben gesagt:
„Wie geil ist das bitte, was die da unten haben? Diese Erfahrung? Diese Intensität? Ich probiere das jetzt mal aus.“
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Ein Gott kann also den menschlichen Weg einschlagen.
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Er kann anfangen, sich zu inkarnieren, Schritt für Schritt. Und mit jedem Schritt wird er mehr Mensch.
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Das ist nicht nur möglich – das ist auch ein Fakt. Viele haben das getan.
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Und wenn du diesen Weg erst mal begonnen hast, gibt es kein Zurück. Es ist wie bei der Inkarnation des Menschen selbst: Du kannst nicht mitten im Reinkarnationszyklus einfach aussteigen und sagen:
„Ach nee, kein Bock mehr. Ich hör auf.“
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Das geht nicht.
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Denn dieser Prozess ist nicht dein Privatprojekt.
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Es ist eine Entscheidung deiner Seelenfamilie. Die hat beschlossen, in die Inkarnationsreise zu gehen. Und am Ende wird sie sich wieder vereinen, wieder zusammensammeln.
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Du kannst unterwegs nicht einfach aussteigen.
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Es gibt Prozesse, in denen man verpflichtet ist, sie durchzuziehen. Und genau das passiert auch bei einem Gott, der den menschlichen Weg beginnt.
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Er kann nicht mittendrin wieder abspringen. Er muss dranbleiben – zumindest eine Weile.
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Ausnahmen? Ja, die gibt es. Aber darüber können wir später sprechen.
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Jetzt erstmal zurück zum Wesentlichen: Wie ticken diese Wesenheiten?
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Natürlich ist das pauschalisiert. Es gibt große Unterschiede zwischen ihnen – aber ein paar Grundzüge lassen sich erkennen.
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Wenn man es vergleichen will, könnte man sagen: Der Mensch ist eher wie das Weibliche.
Und mit „weiblich“ meine ich hier: geduldig, sanft, langsam, empathisch, liebevoll.
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Wir schimpfen oft über Menschen – dass sie hart seien, verkopft, abgestumpft. Aber in Wahrheit ist der Mensch ein sehr liebevolles Wesen.
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Er ist bereit, große Opfer zu bringen.
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Im inkarnierten Zustand lässt er sich komplett versklaven, verknechten, verdummen, aussaugen, ausnutzen – und geht trotzdem weiter.
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Der Mensch sitzt am langen Hebel. Er ist ein tiefes, universales Wesen.
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Ich spreche hier von der Menschheit vor ihrer Verformung – vor der Umpolung.
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Der Plan hinter dem Menschen ist strategisch angelegt. Ziel ist es, eine extreme Spannweite zu überbrücken: das ganz Große – das Ewige – mit dem ganz Kleinen – dem Momentanen, dem Fokussierten – zu verbinden.
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Diese gewaltige Spannweite hat einen Wert. Der Mensch ist hier, ungeschützt, angreifbar, kann auf Abwege geraten, sich verlieren – ja. Aber warum nimmt dieses göttliche Wesen „Mensch“ das alles in Kauf?
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Weil er sagt: „Das hat einen Wert. Ich werde das überstehen. Ich werde daraus wachsen. Ich werde in späteren Epochen davon profitieren.“
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Er geht da durch, und er ist sich sicher, dass er es überlebt.
Wir gönnen uns diese Erfahrung.
Das ist etwas, das Götter so nicht tun würden.
Denn in diesen göttlichen Wesen gibt es etwas Rohes, Urgewaltiges, Ungeduldiges.
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Sie sind von einer ganz anderen Art.
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Und daneben steht der Mensch – auf den ersten Blick ein kleines, ungeschütztes Wesen. Aber in ihm steckt eine Qualität, die die Götter nicht haben.
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Diese Qualität ist es, die den Menschen durch alle Epochen trägt – und die ihn am Ende unweigerlich gewinnen lässt.
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Unweigerlich.
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Als der Mensch das erste Mal auftauchte – als eine verkörperte Manifestation, als ein fokussiertes Selbst in einem Körper, ausgestattet mit Psyche und Intellekt –, da ging ein Raunen durch den Kosmos.
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Da sagten viele: „So haben wir das nicht kommen sehen. Aber wir kriegen das schon in den Griff.“
Und sie kriegen es auch in den Griff.
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Das erste Modell des Menschen – das Urmodell – war nicht perfekt. Es hat nicht ganz funktioniert.
Aber dann kam die Entscheidung für ein neues Modell. Und dieses Modell war erfolgreich.
Das ist das, in dem wir heute stecken.
Als dieses Modell eingeführt wurde, war die Aufregung groß.
Einige waren begeistert. Andere waren extrem verärgert.
Denn mit diesem neuen Menschen kam eine Aufforderung in den Raum – sinngemäß: „Verneigt euch.“
Nicht im Sinne von: „Unterwerft euch“, sondern eher: „Erkennt an, dass hier ein Wesen auftaucht, das euch überlegen ist.“
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Und das war ein gewaltiger Einschnitt.
Einige sagten: „Wow. Unglaublich.“
Andere sagten: „Scheiße. Was machen wir jetzt? Wir sind ein Auslaufmodell. Ein besseres Wesen ist da.“
Entweder kriegen wir das in den Griff – oder wir sind bald überflüssig.
Das war keine schöne Situation für viele Götter.
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Natürlich ist das jetzt überzeichnet dargestellt – aber im Kern ist das passiert.
Die meisten Götter haben diesen Weg gewählt – nicht unbedingt boshaft, wie es vielleicht wirkt, sondern eher gemischt.
Manche sagten: „So toll ist der Mensch jetzt auch wieder nicht. Wir haben auch einiges drauf. Mal sehen, was daraus wird.“
Einige entschieden sich, die Menschheit zu betreuen – sie wachsen zu lassen, zu beobachten.
Denn trotz allem – fasziniert waren sie alle.
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Dieses Wesen, das da entstand – der Mensch – war etwas völlig Neues.
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Und die brachialeren unter ihnen gingen so weit, dass sie versuchten, den Menschen dazu zu bringen, sich selbst extremes Leid zuzufügen.
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Das Prinzip des Opfers wurde eingeführt.
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Das ist unangenehm, aber Teil der Geschichte: Viele dieser alten Götter betrieben eine Art Terrorherrschaft über den Menschen.
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Ein zentrales Element dabei war die ständige Opferung.
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Am Anfang waren es Menschenopfer – nicht nur symbolisch, sondern konkret. Durch die Bank weg wurden Opfer eingeführt. Und das diente nicht nur der Einschüchterung, sondern hatte einen energetischen Zweck:
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Es wurden im menschlichen Kollektiv enorme Mengen an Leidens- und Angstenergie ausgelöst. Energien, die für uns Menschen unerträglich sind – aber für Götter nahrhaft.
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Sie essen diese Energie.
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Das ist kein moralisches Urteil. Sie können einfach diese Art von Energie aufnehmen, verstoffwechseln, gebrauchen.
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Gewaltenergie, Zerstörungsenergie, Leidensenergie, Angstenergie – je tiefer ein Gott in seiner Entwicklung steht, desto lieber frisst er das.
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Da gibt es unterschiedliche Typen – unabhängig von konkreten Clans wie Anunnaki, Kukulkan, Enlil, Enki oder was auch immer.
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Losgelöst von dieser göttlichen Mafia-Aufteilung – denn das ist es oft: Mafia-Struktur.
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Sie agieren wie herrschende Clans, die mit dem Menschen Schach spielen. Wenn nötig, töten sie. Wenn möglich, kontrollieren sie. Immer mit einem Ziel: Macht und Energiezufuhr.
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In unterschiedlichen Epochen waren verschiedene Typen dieser Götter präsenter – mit unterschiedlichen Stilen.
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Grob lassen sie sich in drei Haupttypen einteilen:
Drakonische Wesen
Reptiloide Wesen
Insektoide oder kristalline Wesen
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Zwischen diesen Gattungen gab es später auch Zwischentypen und Mischformen. Einige wurden im Lauf der Zeit immer menschenähnlicher – auch in ihrer äußeren Gestalt.
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Am Anfang waren sie klar unterscheidbar – rein äußerlich. Sie zeigten sich so, wie sie waren.
Doch je weiter die Geschichte voranschritt, desto mehr wollten sie dem Menschen ähnlich sehen.
Denn der Mensch wurde zum Idealbild.
Diese menschliche Form – dieser Körper – war eine geniale Erfindung.
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Völlig anders als alle Tierkörper. Nicht nur wegen der zwei Beine, der Aufrichtung, sondern wegen der Spiraldynamik und inneren Struktur.
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In diesem Körper sind Fähigkeiten verborgen, die bis heute noch gar nicht alle entdeckt sind.
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Und das wussten die Götter.
Sie haben diesen Körper mitgebaut – und genau deswegen war ihre Faszination so groß.
Sie begannen, sich anzupassen.
Denn je selbstbewusster der Mensch wurde, desto weniger war er bereit, irgendwelche Viecher mit Hörnern anzubeten.
Also passten sich die Götter an. Zeigten sich menschenähnlicher.
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In der ersten Phase der Manifestation waren Mensch und Gott in engem Kontakt.
Sie arbeiteten zusammen, lernten voneinander, bauten gemeinsam auf.
Es ist nicht so, dass alle Götter destruktiv waren – ganz im Gegenteil.
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Viele hatten den Auftrag, dem Menschen zu helfen, eine Zivilisation aufzubauen, eine Lebensweise zu entwickeln.
Entwicklung beim Menschen ist unvermeidlich – dieser Prozess muss organisiert werden.
Wenn du allein in der Wildnis bist, brauchst du keine Struktur. Aber wenn größere Dinge entstehen sollen – Städte, Kultur, Sprache –, brauchst du Organisation.
Und wenn du Organisation willst, brauchst du Menschenmengen, die führbar sind.
Am Ende dieser Entwicklung entsteht der Staat.
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Die höchste Form gesellschaftlicher Organisation.
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Und sie basiert immer auf dem Prinzip des Königtums.
Der Staat entsteht aus dem Königtum – nicht umgekehrt.
Es gibt nicht zuerst einen Beamten, der dann irgendwann zum König ernannt wird.
Nein – zuerst wird ein König bestimmt.
Und aus dieser Spitze heraus wächst dann die Hierarchie: Berater, Minister, Funktionäre. Die Struktur bildet sich von oben nach unten.
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Am Anfang steht also immer der König.
Und wer war dieser erste König?
Ein Gott.
Die ersten Könige auf diesem Planeten waren Götter selbst.
Und das erzählt dir jeder Mythos.
Nicht jedes Volk überliefert es noch heute – aber viele tun es. Und es stimmt.
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Die ersten Könige waren keine Menschen, sondern Götter, die sich in diese Welt verdichtet hatten.
Doch warum verschwanden sie nach und nach? Warum blieben sie nicht für immer?
Weil es für sie immer schwieriger wurde, in dieser sich verdichtenden Realität eine stabile Form aufrechtzuerhalten.
Sie sind Hyperraumwesen, nicht dafür gemacht, dauerhaft in dieser Dichte zu existieren.
Sie haben es schlicht nicht im Programm.
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Der Mensch hingegen wurde immer dichter – weil das sein Programm ist. Wir haben ihn so erschaffen.
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Der Gott hingegen bleibt auf der Strecke.
Es fällt ihm immer schwerer, in dieser Dichte sichtbar und wirksam zu bleiben.
Wenn der Herrscher irgendwann nicht mehr gesehen wird, wird es eng für seine Herrschaft.
Wenn niemand mehr weiß, ob er überhaupt noch da ist, wenn ihn keiner mehr zu Gesicht bekommt – wie soll er dann noch regieren?
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Die Lösung war: Kinder zeugen mit irdischen Frauen.
Kinder, die sowohl das Göttliche als auch das Menschliche in sich tragen.
Durch die menschliche Abstammung erhält das Kind die Stabilität in der Dichte.
Aber durch den göttlichen Vater bleibt der Zugriff nach oben erhalten.
In der Regel war es ein männlicher Gott, der sich mit einer irdischen Frau verband. Umgekehrt kam es nur selten vor.
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Diese Kinder – das funktionierte wunderbar auf dieser Dichtebene.
Sie waren Halbgötter – ausgestattet mit besonderen Fähigkeiten:
Teilweise mit verlängerter Lebensspanne, teilweise mit Superfähigkeiten, teilweise sogar gezüchtet.
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Die ersten Gott-Mensch-Könige, diese Mischlinge, wurden erzogen – und zwar nicht im Sinne von Informationsweitergabe, sondern in Fähigkeitsübertragung.
Damit sie in der Herrschaft überlegen sind.
Und die Götter merkten:
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„Aha – durch dieses Modell werde ich sogar auf eine neue Weise wirksam. Mein Sohn ist der Boss. Und ich bin Boss vom Boss. Unvermeidlich.“
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Also machten sie das Beste daraus.
Die Zeit schritt weiter. Die Dichte nahm zu.
Der Gottmensch-König nahm sich wiederum eine irdische Frau zur Frau.
Das nächste Kind war dann nur noch ein Viertel Gott.
Beim nächsten Schritt: ein Achtel Gott.
Man konnte also „ein bisschen dran schrauben“, aber du siehst die Problematik.
Je mehr sich diese Linie vermischte, desto weniger „Gott“ blieb übrig.
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Was war die Antwort darauf?
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Reinheit erhalten.
Blutlinien sauber halten.
Nicht „irgendeine Frau“ – sondern: „Schau, dass mein Sohn und deine Tochter zusammenkommen.“
Das Ziel war, den göttlichen Blutanteil zu bewahren.
Aber selbst wenn das irgendwann nicht mehr gelang – wenn am Ende jemand ganz rein menschlich auf dem Thron saß –, musstest du trotzdem irgendwie die Szenerie beherrschen.
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Wie macht man das?
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Man braucht ein Machtinstrument.
Und dieses Instrument war: Religion.
Du erschaffst Religion. Von Anfang an.
Du erzählst dem Menschen: Ich habe dich erschaffen. Ich habe alles gemacht. Ich bin der Schöpfer.
Und wenn du mich nicht anbetest – wenn du mir keine Opfer bringst, keinen Tempel baust –, dann zeig ich dir, wo der Hammer hängt.
Jeder göttliche Clan achtete darauf, dass seine Leute nicht abschweifen.
Wenn ein Stamm anfing, eine andere Göttin anzubeten, dann wurde ein Massaker veranstaltet.
Ein ganzer Stamm wurde ausgelöscht.
Ganz normale Praxis.
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„Ich bin dein Gott. Ich sage nicht, dass es keine anderen gibt – natürlich gibt es die. Aber ich bin der beste. Und vor allem: Ich bin deiner. Wir haben einen Bund.“
Religion ist ein Bund – zwischen einem Volk und einem Gott oder einem Götterklan.
Nur diesen anbeten. Nur ihm Opfer bringen. Nur ihm Tempel bauen.
Und das ständig. Immer Energie liefern. Immer beten. Immer opfere. Immer wieder.
Warum eigentlich? Warum wollen ewige göttliche Wesen, dass man ihnen Tempel baut? Warum brauchen sie Opfer?
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Wieso sind sie so scharf auf Anbetung?
Das klingt doch nach Abhängigkeit, oder?
„Nein, nein“, sagen sie. „Ich bin nicht abhängig. Ich habe doch alles erschaffen. Ich brauche nichts. Ich bin vollkommen.“
Aber dann heißt es: Bau mir einen Tempel. Bring mir Opfer. Bete mich an.
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Denn es ist ein Gebot Gottes.
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Und Gebote stellt man nicht infrage.
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Religion ist notwendig – aber nicht für den Menschen. Für die Götter.
Das ist unangenehm zu sagen, aber wahr: In besonders extremen Götterkulten – etwa in Mesoamerika – wurde Religion komplett auf das Prinzip der Opferung aufgebaut.
Opferung war nicht eine Randerscheinung. Sie war der Kern.
Der Hauptgottesdienst bestand darin, Menschen zu töten.
Da gab es Götter, die wollten jeden Tag ein Herz.
Andere Götter verlangten, dass ihre Priester die abgezogene Haut ihrer Opfer trugen.
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Wieder andere – wie Tlaloc – liebten Kindertränen.
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Dafür wurden Kinder in Käfige gesperrt und gefoltert, damit sie möglichst lange weinten. Nicht sofort getötet – sondern gezielt lange gequält, um möglichst viel dieser Energie zu erzeugen.
Diese Götter kannten keine Schmerzgrenze.
Null Empathie.
Nur Effizienz: Wie bekomme ich aus einem Menschen den maximalen energetischen Saft? In welcher Form?
Lass ihn langsam verbluten. Lass ihn schreien. Lass ihn leiden.
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Das ist extrem, das ist sadistisch, das ist pervers bis zum Anschlag.
Nicht alle Götter waren so – aber solche gab es. Und sie hatten Macht.
Sie führten gezielt Kriege, um Gefangene zu machen – nicht, um zu herrschen oder Land zu erobern.
Sondern um Menschen auf der Pyramide abzuschlachten.
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Das war der Zweck des Krieges: Menschenopfer.
Auf bestialische Weise.
Um damit ihrem Gott Energie zuzuführen.
Und das sind unsere Wurzeln.
Da kommen wir her.
Dort liegen die Wurzeln der Religionen.
Und wer das nicht glauben will, soll ruhig nachschlagen – im dicken Buch.
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Auch Jahwe, der Stammesgott Israels, der später von Christen zum „Schöpfergott“ erklärt wurde – auch er fordert und bekommt Menschenopfer.
Steht alles schwarz auf weiß.
Es ist das meistverbreitete Buch der Welt.
Und trotzdem weiß es kaum jemand.
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Warum?
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Weil niemand es liest.
Weil es wehtut, es zu lesen.
Weil es unerträglich ist.
Königtum und Religion – das sind die beiden wesentlichen Hebel, mit denen der Mensch organisiert, in Schach gehalten, gemanagt und abgesaugt wird.
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Und heute – in dieser Zeit – beginnen wir, diese Illusion der Kleinheit, die uns über Jahrtausende eingeprägt wurde, zu überwinden.
Wir sprengen sie nicht auf einen Schlag, wir machen sie Stück für Stück kleiner.
Oder besser gesagt: Wir erinnern uns wieder daran, dass wir groß angelegt sind.
Dass wir uns selbst verkleinert haben – weil wir es wollten.
Wir erinnern uns:
Wir sind die Mäuse, weil wir uns selbst in diese Mausform verwandelt haben.
Aber ursprünglich sind wir Riesen – Wesen, die das, das, und das sein können.
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Gestaltwandler. Kosmische Nomaden.
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Wir kommen jetzt an den Punkt zurück, an dem wir wieder das werden können, was wir immer schon waren.
Und um dort hinzukommen, müssen wir auf die Programmierebene der Realität zurückkehren.
Lass uns also kurz den Fokus auf die Guten richten. Die, die auf unserer Seite stehen.
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Ja, es gab – und gibt – auch gute Götter.
Über sie ist nur wenig überliefert.
Denn wie wir wissen: Die Sieger schreiben die Geschichte.
Und Religionen sind nichts anderes als die Mythologien der Sieger.
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Am Anfang waren Religionen untrennbar mit Mythen verbunden – mit Erklärungen darüber, wie die Welt entstanden ist.
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Diese Geschichten wurden von Göttern erzählt oder von Menschen niedergeschrieben, die mit ihnen Kontakt hatten.
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Aber wenn die falschen Kräfte siegen, bleiben nur noch ihre Versionen erhalten.
Und die, die uns ausgenutzt, versklavt, manipuliert haben, schreiben sich selbst zur alleinigen Wahrheit um.
Das Problem: Die Sieger sind nicht immer die Guten.
Im Gegenteil: Oft siegen die Bösen.
Auch unter den Göttern.
Viele der Götterstämme, die uns ausgebeutet haben – mal brutaler, mal subtiler –, waren nicht die einzigen.
Es gab ganze göttliche Clans, deren Ziel es war, den Menschen zu fördern.
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Wie ältere Brüder.
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Wie liebevolle Geschwister.
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Und es gab auch einzelne Götter, die regelrecht Fans der Menschheit waren.
So wie du Fan von einem Kind bist, wenn du siehst, was für ein starkes, einzigartiges Wesen es einmal werden kann.
Du gibst ihm alles. Du willst es fördern.
Du weißt: Eines Tages wird es vielleicht größer, stärker, klarer sein als du selbst – und das stört dich nicht. Im Gegenteil: Du freust dich darauf.
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Solche Götter gab es.
Und gibt es.
Und wird es immer geben.
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Von diesen Lichtgestalten – also den wohlwollenden Göttern – ist in der heutigen Überlieferung leider nur wenig erhalten geblieben.
Und das, was noch da ist, wurde oft verzerrt.
In der mittleren Götterliga – also bei den „normalen“ Göttertypen – waren sich viele relativ ähnlich.
Doch irgendwann wurde einer von ihnen zum absolut Guten erklärt und der andere zum absolut Bösen.
Obwohl da gar kein großer Unterschied bestand.
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Ein Beispiel: Der eine hatte eine Drachennatur, der andere eine Reptilnatur. Und die konnten sich halt nicht besonders gut riechen.
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Es war einfach Clanpolitik, Revierkampf. Und einer wurde dann als Retter gefeiert, der andere als Teufel verdammt – obwohl beide aus derselben mittleren Liga stammten.
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Doch es gab sie wirklich: die echten Lichtgestalten.
Einer der bekanntesten ist Prometheus.
Zum Glück ist sein Name wenigstens ansatzweise im kulturellen Gedächtnis geblieben.
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Übrigens: Prometheus kommt aus dem Griechischen. In der deutschen Sprache ist das manchmal schwierig wiederzugeben – besonders, wenn griechische Wörter falsch ausgesprochen werden.
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Aber darum geht es hier nicht.
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Wichtig ist: Dieser Prometheus hat das Feuer gebracht.
Er hat es den Menschen gebracht, weil sie so gelitten haben.
So steht es in der Überlieferung. Und ja – auch das ist verzerrt.
Denn Prometheus war nicht nur derjenige, der das Feuer brachte – er war beteiligt an der Erschaffung des Menschen selbst.
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Er war sogar Mitschöpfer des menschlichen Körpers – dieses Modells, in dem du heute lebst.
Nicht allein, klar – aber maßgeblich beteiligt.
Und während Prometheus den Menschen unterstützte, lehrte, Wissen brachte, da war ein anderer selbsternannter „Gott“ noch nicht mal geboren.
Dieser andere, der sich heute gern als einziger Herrscher feiern lässt, war zu der Zeit noch in Windeln – metaphorisch gesprochen.
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Für mich ist es traurig, dass diese wahren Lichtgestalten vergessen oder sogar verteufelt wurden.
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Und das Schlimmste ist:
Der Mensch macht dabei mit.
Bei Prometheus ist es zum Glück nicht ganz so schlimm gelaufen – aber es ist trotzdem ein Schlag ins Gesicht.
Denn dieser Gott hat alles für den Menschen gegeben.
Er hat gekämpft, geopfert, aufgebaut.
Und als Dank wurde er von der herrschenden Clique bestraft.
Geknebelt. Gekerkert. Gefesselt.
Und der Mensch?
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Der bietet trotzdem weiter den Kriminellen seine Anbetung an.
Und lässt Prometheus einfach am Felsen hängen.
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Verrat.
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Es gab viele große Wesenheiten, die denselben Weg wie Prometheus gegangen sind – den Weg der Menschwerdung.
Irgendwann wurde ihnen klar: Wir können den Menschen nicht für immer von außen betreuen.
Wir müssen von innen kommen.
Denn der Mensch ist ein gespaltenes Wesen. Die Lücke zwischen seinem Selbst und seiner Person ist gewaltig. Und genau diese Lücke nutzen die Manipulatoren, um ihn ewig im Griff zu behalten.
Also sagten sich diese Lichtwesen: „Wir müssen da rein. Wir müssen selbst Mensch werden, um diese Brücke zu schließen – von innen heraus.“
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Das ist ein gewaltiges Opfer.
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Denn der Weg in diese extreme Dichte, diese Kleinheit, ist hart.
Man wird in unzähligen Leben getötet, eingekerkert, verfolgt.
Und doch haben einige von ihnen genau das gewählt:
Zuerst selbst Mensch werden, die Inkarnationsspirale durchlaufen, und dann aus dieser Position heraus wirken.
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Das ist kein leichter Weg.
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Denn bevor du dem Menschen helfen kannst, musst du erst mal selbst durch alles durch.
Du musst lernen, was es heißt, klein zu sein. Sterblich zu sein. Schwach. Begrenzbar.
Und dann, nach vielen Leben, kannst du anfangen, von innen heraus die Brücke zu bauen – zwischen dem Selbst und der Person.
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Und diese Wesen?
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Sie sind unsichtbar.
Sie verschwinden von der Bühne.
Denn sie sind Mensch geworden.
Sie wirken im Hintergrund – hinter den Kulissen.
Das sind die wahren Helden.
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Götter, die ihre eigene Göttlichkeit aufgegeben haben, um dem Menschen zu helfen, seine Göttlichkeit zurückzugewinnen.
Diese Lichtgestalten, die damals unter uns waren – und heute immer noch unterwegs sind, unter uns und außerhalb – sie sind großartig.
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Und sie sind mächtiger als die Manipulatoren. Immer gewesen.
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Denn:
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Hätten wir selbst nicht den Wunsch gehabt, diese Erfahrung der Dichte, der Abtrennung, des Vergessens zu machen –
hätten die Manipulatoren niemals Macht gehabt.
Sie hätten niemals durchgedrückt, was passiert ist.
Der Mensch hat es zugelassen.
Das ist die gute Nachricht.
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Denn wenn wir es zugelassen haben, können wir es auch zurückrufen.
Die Guten – die wirklich Reinen, die Mächtigen – sind größer als die dunklen Kräfte.
Aber sie haben eine Begrenzung:
Sie respektieren unseren freien Willen.
Und sie greifen nicht ein, solange wir nicht selbst sagen:
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„Jetzt. Helft uns.“
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Ob etwas für sie Sinn ergibt, ist dabei irrelevant.
Wichtig ist nur: Macht es für den Menschen Sinn?
Wenn wir als Kollektiv sagen:
„Noch eine Epoche Dunkelheit bitte“,
dann akzeptieren sie das – schweren Herzens, aber sie akzeptieren es.
Denn unser freier Wille ist heilig.
Das bedeutet im Umkehrschluss:
Wenn unser freier Wille nicht ausgerichtet ist, mischen sie sich nicht ein.
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Wenn wir nicht sagen: „Los, helft uns. Macht mit.“, dann bleiben sie auf Distanz.
Und das bedeutet auch: Wir müssen den ersten Schritt tun.
Denn wir sind die, die verkörpert sind.
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Wir sind auf dem Spielfeld.
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Wir sind diejenigen, die in dieser Dichte wirken – auf dieser Ebene, in dieser Realität.
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Deshalb müssen wir sie rufen.
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Deshalb müssen wir sie anführen.
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Ja, paradox: Diese riesigen, mächtigen Dimensionswesen, diese Götter –
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wir müssen sie anführen.
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Auch im Kleinen. Auch wenn wir verkörpert, fokussiert, scheinbar machtlos sind.
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Gerade deshalb.
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Denn:
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Weil du fokussiert bist.
Weil du durch die Materie kriechst.
Weil du die Materie wandelst.
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Deshalb hast du das Recht – ja sogar die Verpflichtung –, diese Prozesse anzustoßen.
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Du darfst um Hilfe rufen.
Du darfst sie holen.
Du darfst sie organisieren.
Du darfst sie managen.
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Und genau das ist das Paradox:
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So klein wie du gerade bist,
so verloren, so unwissend –
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und trotzdem musst du die Götter führen.
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Du.
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Der Mensch
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Gott-Mensch von Herz zu Herz
Mikjáll Cernunnos – GeneratioNatur
