„Spirituelle Selbstverarschung: Wie du dich vor dem Leben drückst“
Wir sind vielleicht jetzt im Moment durch Corona durch, aber man spürt einfach: Da passiert weiter immer mehr.
Man spürt es, man sieht es ja auch – man muss es gar nicht nur fühlen, man sieht es vor unserer Nase: Konflikt in Gaza, in der Ukraine, im Nahost, Inflation, Digital-KZ– es passiert unglaublich viel.
Und ich wüsste zu gerne deine Meinung dazu:
Was nimmst du wahr? Was glaubst du, was geschehen wird?
Es gibt so viele verschiedene Richtungen. Es gibt Prophezeiungen verschiedenster Seher, die ja doch sehr ähnlich sind – auch hier von den Urvölkern kenne ich viele dieser Prophezeiungen.
Dann gibt es andere, die sagen: „Nee, nee, die Prophezeiungen werden nicht mehr eintreten, es hat sich längst was geändert.“
Ist das so? Was sagst du?
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Mikjáll Cernunnos GeneratioNature– Gleich am Ende anfangen, ja. Prophezeiungen – irgendeine Prophezeiung trifft immer ein.
Im Prinzip ist es so, dass die Prophezeiungen durchaus unterschiedlich sind. Es gibt eine große Schnittmenge zwischen vielen Aussagen, und viele davon beschreiben auch – man kann sagen – eine Zeitlinie oder einen Wahrscheinlichkeitsstrang.
Und es gibt auch andere Prophezeiungen oder Sehungen, Wahrnehmungen der Zukunft, die andere Stränge beschreiben. Und deswegen sind sie nicht identisch. Es gibt verschiedene Varianten, die dargestellt werden.
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Die Sache ist die: Jeder Seher oder Prophet – egal auf welchem Weg er seine Information bekommt, ob durch Hellsehen, Hellhören, jemand hat es ihm übertragen oder durch Hellwissen –
in der Regel ist die Aussage korrekt zum Zeitpunkt der Aussage über das, was er gesehen hat.
Es ist selten, dass jemand brutal lügt oder sich etwas zusammenschustert. Meistens sind das authentische Aussagen.
Nur: Jeder hat sein Bild oder seinen Strang gezeigt bekommen und berichtet in der Regel gewissenhaft darüber, was er gesehen hat.
Sie sind meistens auch ergriffen von dem, was sie gesehen haben.
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Und darüber zu streiten, welche Wahrscheinlichkeit eintreten wird, ist müßig, weil das von so vielen Faktoren abhängt – und diese ergeben sich zum Teil live.
Ich habe zur Genüge gesehen, wo eine Wahrscheinlichkeit, die lange Zeit die stärkste war – also mit Abstand die wahrscheinlichste, die fast unvermeidliche –
gerade im letzten Moment doch überholt oder abgelöst wurde von einer anderen Wahrscheinlichkeit.
Und zwar im Moment des Eintretens meistens oder kurz davor.
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Wir sind jetzt in diesem Moment, wo man sagen könnte: „Krieg der Wahrscheinlichkeiten“ –
eine paradoxe Situation, in der die Summe aller Wahrscheinlichkeiten, die jetzt im Spiel sind, weit mehr als 100 % beträgt.
Normalerweise: Eine Wahrscheinlichkeit geht hoch, dann geht die andere runter. Es hält sich die Waage – quasi plus/minus 100 %.
Jetzt aber sind viele Wahrscheinlichkeiten sehr wahrscheinlich, und ihre Summe übersteigt bei Weitem 100 %.
Das ist die Kulminationssituation, die wir jetzt haben.
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Du hast mit anderen Dingen angefangen – dass viel los ist, dass die Menschen das spüren.
Das ist auch meine Beobachtung, auch meine Erfahrung.
Ich habe ja sehr viel Korrespondenz und dadurch auch einen signifikanten Vergleich mit anderen Zeiten: Wann welche Themen bei den Menschen überwiegen, wann der Nerv der Zeit liegt – im Wahrnehmungsbereich.
Weil Leute mir einfach schreiben, berichten. Und ja, ich kann auch sagen:
Tatsächlich wird die Spaltung stärker. Menschen, die auf „dumpf“ schalten – oder auf „stur“ oder auf „nicht wahrnehmen“ –
die sagen: „Alles im Wesentlichen wie immer. Das bleibt schon alles so, wie es war.“
Das ist eine Sparte. Eine größere.
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Und eine nicht ganz kleine, aber geringere Sparte, sind Menschen, die schwere Prozesse durchmachen.
Sie spüren, dass die Wahrnehmung aufgeht. Sie machen viele erste Experimente mit Hellsehen und Hellwissen, sie haben Transformationsprozesse im Körper, in der Psyche, im Intellekt.
Diese Sparte von Menschen, die sich evolutionär sehen und geben, berichten überwiegend von Veränderung der Wahrnehmung –
von Erweiterung der Wahrnehmung, von gewissem Chaos in der Seele.
Auch von einer Art Veränderung der Realitätsbeschaffenheit – in ersten Zügen noch, aber es wird so wahrgenommen, dass die Realität als solche nicht mehr die ist, die sie früher war.
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Über diese allgemeine Wahrnehmungsschiene hinaus – was die Zukunft betrifft:
Das ist die Sparte der Leute, die den Sturm – den aufkommenden Sturm –
schon am Horizont sehen, hören oder riechen.
Sie nehmen wahr, dass eine große Walze auf uns zukommt.
Wir verifizieren das natürlich auch über die Ereignisse, die ganz klar über Internet, Fernsehen oder Zeitungen zu lesen, hören, erfahren sind.
Und die zeigen eindeutig einen steigenden Grad der Eskalation.
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Das heißt, insgesamt steigt das Konfliktpotenzial – oder sagen wir besser: die Polarität.
Die Polarität wird schärfer.
In vielen Bereichen des Lebens – nicht nur im kriegerischen – geht es zunehmend in Richtung: Entweder-oder.
Nicht sowohl-als-auch. Nicht lauwarm durch die goldene Mitte, sondern: Positionierung wird gefordert.
Dafür oder dagegen.
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So verschärfen sich viele Prozesse.
Es kommt zu einem „Sense auf Stein“ – was ist stärker?
Und wir sind bereits mit Corona in diese Phase der Positionierung und Entscheidung eingetreten.
Du bist entweder geimpft oder ungeimpft.
Entweder bist du in diesem NATO-Russland-Krieg für Amerika oder für Russland.
Ganz plakativ gesagt.
Aber viele Dinge werden von Menschen Positionierung und Entscheidung erfordern – und das ist auch die Qualität der jetzigen Zeit.
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Manche Dinge sind ziemlich sicher. Zum Beispiel: Eine Reinigung ist unvermeidlich. Variabel ist nur, wie diese Reinigung geschieht. Wie hart, wie schnell, wie viel Spreu vom Weizen getrennt wird – das alles ist veränderlich. Und es hängt ab vom Grad der Erkenntnis. Es ist eine umgekehrte Proportion: Je mehr Erkenntnis, desto weniger Reinigung. Je mehr Erkenntnis, desto weniger Härte in der Reinigung. Und hier ist mit Reinigung nicht nur das Spirituelle gemeint, sondern wirklich alles – vom Krieg bis hin zu möglichen Kataklysmen oder einem wirtschaftlichen Zusammenbruch.
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All das dient der Reinigung verschiedener Systeme – solcher, die parasitär geworden sind und nicht mehr zukunftsfähig. Für uns mag das wie eine Katastrophe aussehen, im Grunde ist es aber eine Art Bereinigung. Etwas Altes, Ausgedientes, Krankes wird abgeschafft, damit auf diesem Platz – bildlich gesprochen – etwas Neues entstehen kann.
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Die Variabilität betrifft also nicht ob, sondern wie, wann und wie stark. Der Grad der Erkenntnis ist dabei entscheidend. Und damit ist nicht die persönliche, sondern die kollektive Erkenntnis gemeint. Es geht um Phänomene auf Völker- und Menschheitsebene. Denn auch wenn jeder Mensch seine eigene Erkenntnis hat, gibt es kollektive Verantwortung. Das zeigt sich besonders offensichtlich im Krieg. Eine Bombe, die auf eine Stadt fällt, fragt nicht danach, wer dafür und wer dagegen war. Wenn ein Krieg geschieht, dann geschieht er. Und Gott steigt dann nicht persönlich vom Himmel herab, um die einen zu retten, die für Schröder gestimmt haben, und die anderen in die Hölle zu werfen, weil sie für Merkel waren – das ist lächerlich. Es gibt so etwas wie kollektive Verantwortung.
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Und genau dort greifen kollektive Reinigungsprozesse. Das müssen vor allem spirituelle Menschen begreifen: Sie sind nicht die einzigen, die Realität erschaffen. Man kann noch so brav meditieren, Friedensstifter sein – es gibt keine Garantie, nicht getroffen zu werden. Wir sind aus der Zeit der Garantien raus.
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Wenn man das Beispiel eines Volkes nimmt – sagen wir das angloamerikanische System: USA, UK, Australien, Kanada – dann muss man sehen, dass diese Völker sich kollektiv als „auserwählt“ begreifen. Natürlich nicht nur sie. Die Deutschen waren auch zwölf Jahre lang in dieser Rolle. Die Juden sind es seit Jahrtausenden. Und aktuell: Die Amerikaner. Sie glauben, sie seien dazu berufen, die Welt zu regieren. Das ist tief in ihrer kollektiven Identität verankert. Aber sie wollen nicht sehen, was sie in der Welt angerichtet haben – durch ihren parasitären und gewalttätigen Einfluss, ihre Rolle als selbsternannter Weltpolizist, die unzähligen Kriege, das Leid, das über das Dollar-System weltweit erzeugt wurde.
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Ein solches Volk wird gereinigt. Es wird Leid erfahren. Wie viel davon hängt davon ab, ob dieses Volk kollektiv Erkenntnis entwickelt. Und damit das geschieht, braucht es geistige Führer, die darüber sprechen – in Filmen, in Dokumentationen, in Büchern. Das Volk muss erkennen, was es getan hat. Diese Erkenntnis und Reue – und ich meine damit echte innere Reue, nicht Schuldgefühl – reduzieren direkt den Bestrafungsgrad.
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Und das gilt für alle – für das Individuum, aber auch für ganze Völker.
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Für das deutsche Volk kann sich jeder ausrechnen, was das bedeutet. Und ich sage es ganz direkt: Es wird nicht reichen, weiterhin nur zu jammern, dass einem das Rückgrat gebrochen wurde. Es reicht nicht, dass einem in der Schule das Interesse an Geschichte und den eigenen Ahnen genommen wurde. Diese schwache Haltung wird nichts nützen.
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Man wird damit vor Gott nicht bestehen können. Wenn das deutsche Volk – und damit meine ich auch den gesamten deutschsprachigen Raum – kein nationales Erwachen, keine Bewusstwerdung vollzieht, wenn es sich nicht besinnt auf das, was es der Weltgemeinschaft an Qualität zu geben hätte – nämlich Anstand, Ehre, Treue –, dann wird es ebenfalls hart gereinigt.
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Nicht wegen Schuld. Sondern weil es seine Aufgabe nicht erfüllt. Weil es nicht liefert, was es liefern sollte. Heute kann kaum jemand spontan große deutsche Dichter, Filmemacher, Schriftsteller der Gegenwart nennen. Die Kulturleistung ist versiegt. Und dafür sollte man sich schämen – nicht für die Vergangenheit, sondern dafür, jetzt mundtot, geistig schwach und passiv zu sein.
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Auf der Grundlage dieses gesunden Schams sollte ein innerer Impuls entstehen – der Sprung in Klarheit, Größe und Verantwortung. Nur so wird die Reinigung radikal reduziert. Nur so. Und ich bitte alle, das zu beherzigen.
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Wenn wir ehrlich sind – ja, es gibt auch eine Strömung von Menschen, die wollen das nicht. Die wehren sich mit Händen und Füßen dagegen. Niemand will gerne durch Schmerz gehen. Wir alle hätten lieber den Aufstieg in die fünfte Dimension, ganz leicht, ohne Drama, ohne Mühe. Alles soll einfach werden. Aber dann frage ich mich: Schaut man da nicht vielleicht zu sehr weg?
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Denn ich muss doch nur in mein eigenes Leben schauen. Wann habe ich die größten Bewusstseinssprünge gemacht?
Immer dann, wenn ich durch den Sturm gegangen bin.
Als ich schwer krank war.
Als ich mein Geld verloren habe.
Ich habe einige Transformationserlebnisse hinter mir, und natürlich – als Mensch will man das alles nicht.
Aber spirituell betrachtet, sehe ich klar: Es war notwendig. Diese Erfahrungen waren wichtig. Sie haben mich zu dem gemacht, die ich heute bin.
Also ja, Reinigungsprozesse sind nichts Schlechtes. Sie passieren, damit sich etwas verändern kann.
Wir alle reden ständig davon, dass wir eine neue Zeit wollen. Aber wie soll die kommen, wenn wir den alten Ballast nicht loslassen?
Wenn wir keine Reinigung durchleben – wie soll dann eine neue Welt entstehen?
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Und da sehe ich ganz klar: In der spirituellen Szene wird oft das Gegenteil erzählt. Viele werden regelrecht davon abgehalten, sich mit diesen Prozessen zu konfrontieren.
Du hast das so treffend „Trance“ oder „Betäubung“ genannt – dieses Gerede von „alles wird leicht, du brauchst nichts tun“.
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Diese ganze Vorstellung:
Ohne Mühe.
Ohne Schmerz.
Ohne Verantwortung.
Ohne Risiko.
Einfach in 5D einsteigen. Zack – Licht an.
Chakren aktiviert.
Seelenverträge erfüllt.
Und zum Dank kassierst du noch Segen und Fülle.
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Aber das ist eine Illusion.
Und nicht nur eine Illusion, sondern eine hochmütige Selbstüberschätzung.
Und das ist leider ein Standard in der spirituellen Szene: Selbstüberschätzung und Hochmut – oft ganz sanft verpackt.
Nicht laut, nicht aggressiv.
Sondern mit diesem milden, erleuchteten Lächeln.
Deshalb merkt man diesen Hochmut oft gar nicht. Er wird verwechselt mit Sanftmut oder Erhabenheit. Aber es ist eine große Täuschung.
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Und noch ein weiterer Punkt: Viele spirituelle Menschen warten. Sie beobachten die „blöde Welt da draußen“.
Sie sagen sich: „Ach, die zerstört sich eh selbst. Ich halte mich da raus.“
Und während sich draußen die Schädel einschlagen, sagen sie: „Das ist nicht mein Bier. Ich warte auf die 47. Dimension.“
Manche glauben sogar, sie hätten ein Ticket für den Aufstieg, weil sie so erleuchtet sind – weil sie „Lichtarbeiter“ sind.
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Aber das ist keine Reife.
Das ist eine gewaltige Täuschung.
Und sie wird auch bewusst propagiert – durch Bücher, Kurse, Online-Seminare.
Gerade für sogenannte „alte Seelen“.
Also für Menschen, die wirklich etwas zu geben hätten.
Aber diese Menschen werden in einer Matrix aus Täuschung gehalten.
Sie glauben, sie sollen aufsteigen – statt einsteigen.
Sie glauben, sie sollen sich aus allem raushalten – statt sich einzubringen.
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Und sie übersehen dabei den Egoismus in dieser Haltung.
Sie warten. Sie hoffen. Aber sie tun nichts.
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Dabei hätten sie das Potenzial, wirklich etwas zu verändern.
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Der entscheidende Wandel passiert nicht im Kosmos – er passiert hier, jetzt, durch uns.
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Viele Menschen in der spirituellen Szene glauben, sie müssten einfach nur warten, meditieren und auf ein besseres Zeitalter hoffen. Doch wer sich wirklich mit den gegenwärtigen Prozessen auseinandersetzt, erkennt schnell: Diese Haltung ist nicht nur realitätsfern, sondern gefährlich. Sie entzieht sich der Verantwortung und verpasst genau das, wozu viele dieser Menschen eigentlich inkarniert sind – nämlich aktiv mitzugestalten, zu handeln und für die neue Zeit tatsächlich einen Beitrag zu leisten. Es reicht nicht, sich als „alte Seele“ zu bezeichnen und zu glauben, das allein sei schon eine Qualifikation. Es reicht auch nicht, Licht zu visualisieren oder den eigenen Facebook-Feed mit spirituellen Sprüchen zu füllen. Es geht darum, echte Verantwortung zu übernehmen, selbst aufzustehen, selbst die Wahrheit zu sagen, auch wenn es unbequem ist, und dort Veränderung zu bewirken, wo das Leben stattfindet – nicht in einer Fantasiewelt aus 5D-Magie, sondern auf dem Boden der Tatsachen.
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Wer glaubt, der Wandel würde von Engeln, Plejadiern oder spirituellen Superhelden herbeigeführt, verkennt die Realität. Ja, Unterstützung mag es geben – aber die Arbeit geschieht hier. Und sie geschieht durch uns. Gerade die sogenannten alten Seelen sind nicht dazu hier, sich auf das nächste Wunder zu freuen oder auf die Rettung von außen zu hoffen, sondern um mitten im Sturm zu stehen, für Wahrhat einzutreten, sich der Zerstörungskraft des Alten zu stellen und dabei das Neue bewusst mitzugestalten. Das bedeutet auch: riskieren, scheitern, Fehler machen, lernen, über sich hinauswachsen.
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Es ist kein Zufall, dass so viele Verlage, die einst kritisch oder spirituell waren, längst in den Händen systemnaher Kräfte liegen. Wurden alle in den 1090er vom Vatikan aufgekauft. Diese kontrollieren inzwischen, was veröffentlicht wird, was Bestseller wird, und was bewusst unterdrückt bleibt. Dadurch wurde eine ganze spirituelle Szene erzogen – nicht zur Klarheit, Mut oder Verantwortung, sondern zu Passivität, Illusion und frommer Träumerei. Statt echten Wandel vorzubereiten, lullt man Menschen mit Mantren ein wie: „Alles ist schon gut“, „Die Welt heilt sich selbst“, „Bleibe in deiner Mitte“, „Alles ist Energie, alles ist Liebe“. Ja, das mag auf metaphysischer Ebene zutreffen – aber solange Menschen leiden, Wälder brennen, Kinder traumatisiert werden und die Wahrheit unterdrückt wird, ist es ein Akt der Verleugnung, sich selbst aus der Verantwortung zu ziehen.
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Wahrer spiritueller Weg bedeutet nicht, sich bequem über die Welt zu erheben, sondern sie mit klarem Blick zu sehen und mit offenem Herzen zu handeln. Es bedeutet, aufzuhören, das Leiden anderer als „Karma“ abzutun und endlich die Ärmel hochzukrempeln. Es bedeutet, aus der spirituellen Komfortzone herauszukommen und sich auf das einzulassen, was gerade geschieht – mit Körper, Herz, Verstand und Seele. Denn der Wandel braucht keine Zuschauer mehr. Er braucht Gestalter. Menschen, die bereit sind, auch unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Lehrer, die nicht die Erwartungen ihrer Klientel bedienen, sondern den Mut haben, ihre Stimme zu erheben – selbst wenn sie dafür angegriffen, verspottet oder verleumdet werden.
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Und genau das ist es, was derzeit vielen sogenannten spirituellen Lehrern fehlt. Statt Klartext zu sprechen, geben sie dem Markt das, was sich gut verkauft: sanfte Worte, universelle Liebe, hübsch verpackte Halbwahrheiten. Doch wer sich an der Illusion beteiligt, um geliebt zu werden oder seine Position zu sichern, verrät letztlich seinen Auftrag. Spirituelle Lehrer haben die Pflicht, Menschen nicht in Träumen festzuhalten, sondern ihnen die Realität zu zeigen – selbst wenn das bedeutet, Wunden offenzulegen, Schmerz auszulösen oder Ablehnung zu erfahren. Ein Lehrer, der nicht bereit ist, unbequem zu sein, ist kein Lehrer, sondern ein Dienstleister.
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Es ist Zeit, diese Spirale aus Bestätigungssucht, Konsensdenken und spiritueller Selbsttäuschung zu durchbrechen. Die Zukunft, die kommt, wird nicht weich sein. Sie wird intensiv, schonungslos, transformierend. Und jeder, der sich ihr ehrlich stellt, wird sich verändern müssen – innerlich wie äußerlich. Wer heute noch glaubt, dass er unberührt durch diesen Sturm gehen kann, lebt in einer Fantasie. Es wird zu Brüchen kommen, zu Schmerz, zu Verlust – aber auch zu einer gewaltigen Öffnung, zu Klarheit, zu Echtheit. Doch all das verlangt, dass wir uns stellen. Uns selbst. Der Welt. Unserer Geschichte. Und der Wahrheit, dass Spiritualität ohne Konsequenz keine Kraft hat.
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In dieser Zeit der Umbrüche zeigt sich immer deutlicher, dass viele der gängigen Erzählungen innerhalb der spirituellen Szene – besonders jene über sogenannte Außerirdische – nichts anderes sind als Ablenkungen. Natürlich gibt es Wesen jenseits der materiellen Welt. Natürlich existieren feinstoffliche Intelligenzen, Energien, die nicht menschlich sind. Aber der Hype, der gerade erzeugt wird – wonach angeblich bald große Enthüllungen stattfinden, Raumschiffe landen, Plejadier erscheinen und das Licht übernehmen – ist in weiten Teilen nichts anderes als eine massive Täuschung. Es ist eine Vertröstungsstrategie. Eine spirituelle Beruhigungspille, mit der Menschen beschäftigt werden, damit sie eben nicht aufstehen, nicht klar denken, nicht handeln. Es ist bequemer, sich für ein „Hybridwesen“ zu halten, als sich zu fragen, was man als Mensch mit Herz, Verstand und Verantwortung in dieser Welt konkret verändern kann.
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Die meisten sogenannten Außerirdischen, von denen gesprochen wird, sind keine außerirdischen Wesen im wörtlichen Sinne. Sie sind nicht menschlich, ja. Aber sie sind irdisch. Sie sind uralt, waren immer schon hier – in anderen Dichten, anderen Dimensionen, in der feinstofflichen Matrix, die diese Welt durchdringt. Es gibt keine klare Trennlinie zwischen „von außen“ und „von hier“. Was nicht menschlich ist, ist nicht automatisch vom anderen Stern. Und was technologisch oder lichtvoll erscheint, ist nicht automatisch wohlwollend. Viele dieser Kräfte sind uralte irdische Intelligenzen – Engel, Dämonen, elementare Wesen, archetypische Formen, energetische Ordnungen –, die weder gut noch böse sind, sondern Kräfte darstellen, die wirken, verstärken, spiegeln, herausfordern.
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Wenn jemand also behauptet, er sei ein Plejadier oder bekomme Botschaften von „den Sirianern“, dann sollte die erste Frage nicht sein, ob das stimmt. Die erste Frage sollte sein: Und was tust du damit? Welche Handlung folgt daraus? Welche Verantwortung übernimmst du dadurch auf der Erde, jetzt, hier, unter Menschen, im realen Leben? Wenn die Antwort ausweicht oder sich nur in schöner Symbolik verliert, dann darf man sehr genau hinsehen. Denn vieles, was da zirkuliert, dient nur einem Zweck: der Flucht. Der Flucht vor sich selbst, vor der eigenen Inkarnation, vor der Aufgabe, hier ganz Mensch zu sein.
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Dabei liegt genau darin die eigentliche Prüfung dieser Zeit. Nicht im Rückzug ins Feinstoffliche. Nicht im Hochideal der nächsten Dimension. Sondern im bewussten Eintauchen in die Realität. In die Verantwortung. In das, was man „diese Welt“ nennt – mitsamt all ihrem Leid, ihren Widersprüchen, ihrer Komplexität. Hier entscheidet sich, wer wirklich bereit ist, das Licht zu verkörpern – und nicht nur darüber zu sprechen.
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Die kommende Zeit wird keine Wohlfühl-Zeit. Sie wird intensiv. Sie wird deutlich zeigen, wie viele Wahrheiten bisher versteckt wurden – politisch, wirtschaftlich, kulturell, spirituell. Es wird keine Möglichkeit mehr geben, sich herauszuhalten. Die Realität wird sich in einer solchen Deutlichkeit entfalten, dass kein spirituelles Mantra mehr ausreicht, um sich davor zu schützen. Wahrheit wird sichtbar werden – und sie wird fordern. Sie wird Stellung verlangen. Entweder man stellt sich auf die Seite des Lebens, der Klarheit, der Transformation – oder man bleibt in der Illusion. Aber dazwischen wird es nichts mehr geben.
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Und genau deswegen ist jetzt die Zeit der Vorbereitung. Nicht nur innerlich. Es geht nicht darum, Panik zu machen. Aber gesunder Menschenverstand sollte ausreichen, um zu erkennen: Die Zukunft wird nicht so aussehen wie die Vergangenheit. Die Zeit der Illusionen, des Komforts, des dauerhaften Sicherheitsgefühls ist vorbei. Wer das ignoriert, wird überrascht – und wahrscheinlich überrollt. Daher ist es mehr als sinnvoll, sich auch materiell auf instabile Zeiten einzustellen: Vorräte, Wasser, alternative Energie, stabile Gemeinschaften. Die Frage, wo man lebt und mit wem, wird essenziell. Der Einzelne wird es schwer haben. Es braucht neue Formen des Miteinanders – Sippen, funktionierende Gruppen, Netzwerke mit gemeinsamen Werten.
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Wo früher Familienbanden getragen haben, braucht es heute Wahlverwandtschaften, geistige Verbundenheit, echte Kooperation. Menschen, die sich mit klarer Gesinnung zusammenfinden und gemeinsam gestalten. Nicht in esoterischem Fantasie-Talk, sondern mit realer Arbeitskraft, mit Kompetenz, Verlässlichkeit und der Bereitschaft, füreinander einzustehen. Wer sich in den kommenden Jahren nicht in eine tragfähige Verbindung begibt, wird im Sturm allein stehen.
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Gleichzeitig beginnt jetzt die zweite, ebenso wichtige Ebene: die eigene innere Arbeit. Die Selbstbegegnung. Die Integration des eigenen Schattens. Das Aufräumen, das Reinigen, das Aufwachen aus jahrzehntelanger Konditionierung. Es reicht nicht, erleuchtet zu wirken. Es reicht nicht, zu wissen. Jetzt geht es darum, das eigene Leben zur Werkstatt zu machen. Jeder wird mit seinen Themen konfrontiert. Und es wird keine Abkürzung geben. Kein Heiler, kein Kristall, keine Energiearbeit wird dir das abnehmen. Du wirst durchgehen müssen – durch deine Wut, durch deine Ängste, durch deine Lügen, durch deinen Schmerz.
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Dieser Weg ist nicht leicht. Aber er ist echt. Und er führt dorthin, wo all die falschen Versprechungen nicht hinführen: in ein neues Bewusstsein, das nicht bloß gedacht ist, sondern gelebt wird. Die kommende Zeit ist keine Belohnung für spirituelle Haltung. Sie ist ein Initiationsfeld. Ein Prüfstein. Eine Kraftprobe. Wer sie bestehen will, muss bereit sein, alle Masken abzunehmen, alle Rollen abzulegen und sich dem Leben in voller Präsenz zu stellen – nicht irgendwann, sondern jetzt.
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Transformation ist kein romantisches Konzept. Sie ist unbequem, intensiv und fordernd. Und sie passiert nicht auf Knopfdruck. Wer meint, er könne sein altes Leben behalten und gleichzeitig in ein neues Bewusstsein aufsteigen, hat das Wesen der Wandlung nicht verstanden. Echte Transformation bedeutet, dass das Alte stirbt. Punkt. Alte Sicherheiten, alte Selbstbilder, alte Denkweisen. Es ist ein innerer Tod, oft begleitet von tiefen Krisen – Krankheit, Verlust, Scheitern, Einsamkeit, Identitätsbruch. Nicht, weil das Leben grausam wäre, sondern weil genau das der Prozess ist, durch den der Mensch reift. Und wer sich weigert, diesen Weg zu gehen, bleibt stehen – egal, wie viele Zertifikate, Lichtgrade oder Ausbildungen er vorzuweisen hat.
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Aufstieg, im eigentlichen Sinn, ist nicht das Resultat von Lichtduschen oder Chakra-Klängen. Es ist das Ergebnis radikaler Ehrlichkeit. Ehrlichkeit gegenüber sich selbst, gegenüber anderen, gegenüber der eigenen Geschichte. Es ist das Eingeständnis: „Ich habe lange geschlafen. Ich habe mich angepasst. Ich habe mich nicht getraut.“ Und dann folgt der nächste Satz, der alles verändert: „Aber jetzt reicht’s.“ Das ist der Punkt, an dem echte Bewegung beginnt. An dem Menschen nicht länger auf das Außen warten, sondern sich innerlich neu ausrichten. Klar. Wach. Wahrhaftig. Und das hat mit Spiritualität im gängigen Sinne kaum noch etwas zu tun. Das ist Menschsein in Reinform. Nackt. Echt. Und ohne Etikett.
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Der sogenannte Aufstieg ist kein Event. Er ist auch kein Geschenk. Er ist eine Konsequenz. Eine Konsequenz aus Entscheidung, Handlung und innerer Reife. Wer sich auf diesen Weg begibt, merkt schnell, dass er keine Belohnung bekommt. Im Gegenteil: Es wird härter. Es wird dunkler. Der Widerstand wird größer. Und das ist kein Fehler im System – das ist das System. Es geht nicht darum, zu fliehen. Es geht darum, standzuhalten. Nicht aufzugeben. Nicht wieder einzuschlafen, weil es unbequem wird. Sondern dazubleiben. Mitten im Prozess. Mitten in der Angst. Mitten im Chaos. Genau da liegt die Schwelle. Und genau da beginnt der wahre Wandel.
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Es ist bemerkenswert, wie sehr viele Menschen immer noch glauben, sie könnten spirituelle Entwicklung erleben, ohne sich mit der Welt da draußen einzulassen. Sie wollen Licht sein – aber sie wollen kein Feuer entzünden. Sie wollen Klarheit – aber keine Konsequenz. Sie wollen Verbindung – aber keine Verantwortung. Dabei zeigt sich Reife gerade daran, wie wir mit der Welt umgehen. Wie wir mit Wahrheit umgehen. Wie wir mit unserer Macht umgehen. Denn ja – wir haben Macht. Und genau davor fürchten sich viele am meisten.
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Spirituelle Reife bedeutet nicht, besonders sanft zu sein. Spirituelle Reife bedeutet, handlungsfähig zu sein. Das eigene Leben zu führen, anstatt sich führen zu lassen. Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie unpopulär sind. Nicht, weil man alles besser weiß – sondern weil man beginnt, sich selbst zu vertrauen. Weil man sich nicht mehr versteckt. Weil man aufhört, sich selbst kleinzuhalten. Und weil man sich endlich erlaubt, der Mensch zu sein, der man wirklich ist – mit allem, was dazugehört: Licht und Schatten, Stärke und Zweifel, Klarheit und Widerspruch.
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Der Wandel, der gerade geschieht, ist kein spirituelles Phänomen. Er ist ein menschlicher Prozess. Und jeder Einzelne steht jetzt vor der Wahl: Werde ich Zuschauer oder werde ich Mitgestalter? Flüchte ich in Konzepte oder stelle ich mich der Realität? Tue ich nur so oder lebe ich es wirklich? Das sind die entscheidenden Fragen. Nicht mehr, ob du inkarniert bist, woher deine Seele kommt oder was deine kosmische Herkunft ist. All das ist Nebenschauplatz. Du bist jetzt hier – auf der Erde. Und die Frage ist: Was machst du draus?
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Selbstverantwortung ist kein Konzept für Persönlichkeitsseminare. Sie ist der Prüfstein deiner Reife. Sie zeigt sich nicht in deinen Posts, nicht in deiner Rhetorik, nicht in deinem Kleidungsstil – sondern in deinen Entscheidungen. In deinem Handeln. In dem, was du tust, wenn niemand zuschaut. Wenn es unbequem wird. Wenn es keine Applaus gibt. Wenn du allein vor dem Chaos stehst und dir eingestehen musst: „Jetzt kommt es auf mich an.“ Genau da trennt sich alles. Zwischen Spiritualität als Haltung und Spiritualität als Ausrede.
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Viele Menschen verwechseln Berufung mit Projektion. Sie glauben, sie seien Heiler, Priester, Sternensaat – doch in Wahrheit flüchten sie vor dem einen entscheidenden Punkt: dem konkreten, messbaren, weltverändernden Tun. Berufung zeigt sich nicht in Etiketten oder in Identifikationen mit anderen Welten. Berufung zeigt sich im Feuer. Im Durchhalten. Im Scheitern. Im Neuanfang. Sie entsteht dort, wo der Schmerz beginnt – und du trotzdem bleibst. Nicht, weil du musst, sondern weil du verstanden hast: Das ist der Platz, an dem etwas Neues geboren wird.
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Jede Veränderung, die Bestand hat, entsteht durch Reibung. Ohne Reibung keine Wärme. Ohne Krise keine Klarheit. Ohne Konfrontation keine Kraft. Das Leben hat nie funktioniert, weil man es manifestiert hat – sondern weil man ihm begegnet ist. Wach. Fokussiert. Bereit, in sich zusammenzubrechen und aus sich neu aufzustehen. Nicht als perfekte Lichtfigur, sondern als unperfekter, aber wahrer Mensch. Mit Haltung. Mit Rückgrat. Mit Wunden, die nicht versteckt, sondern verwandelt werden.
Die Zeit der spirituellen Narkose ist vorbei. Wer weiter schläft, wird überrollt. Wer weiter träumt, wird aufwachen – aber in einer Realität, auf die er nicht vorbereitet ist. Wer aber bereit ist, sich den Sturm nicht nur anzusehen, sondern ihm entgegenzugehen, wird etwas erleben, das keine Meditation der Welt je geben kann: echte Transformation. Nicht durch Rückzug. Sondern durch Präsenz. Nicht durch Wunschdenken. Sondern durch gelebte Wahrheit.
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Und wenn dich in der dunkelsten Stunde ein Gedanke heimsucht, der dir ins Ohr flüstert: „Du wirst es nicht schaffen. Der Sturm ist zu groß.“
Dann lächle. Und antworte ihm: „Ich bin der Sturm.“
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Das ist die Essenz dieser Zeit.
Und es ist die Einladung an dich – ohne spirituelles Plastik.
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Sondern echt.
Radikal.
Jetzt.
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Mit Warhat
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Mikjáll Cernunnos – GeneratioNature